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Die Hexe (im Original: witch) in Joanne K. Rowlings Magischer Welt kann zwar auf Besen fliegen, Zaubertränke brauen und hexen, aber sie sieht ganz anders aus als die bösartige Hexe der deutschen Märchenwelt (Sabberhexe).
Von den Figuren der deutschen Volksmärchen gleichen Rowlings richtige Hexen eher den Feen. Einige ihrer besonderen Kräfte entsprechen den Vorstellungen über Nornen, also weisen Frauen, die hellsehen und wundersam heilen können.

Harry lernt Hexen als Mitschülerinnen, Lehrerinnen und andere Frauen der magischen Welt kennen. Sieht man von ihren Spitzhüten und Zauberroben ab, unterscheiden sich diese Hexen im Aussehen nicht von Muggel-Frauen. Aber anders als gewöhnliche Frauen werden sie eben wie Zauberer mit Zauberkräften geboren und können etwa doppelt so alt werden wie Muggel. Mit ihrem eher unauffälligen Aussehen und ihren außergewöhnlichen Kräften entsprechen sie den Feindbildern der Hexenverfolgung, die vor allem während des Mittelalters in Europa stattfand. Damals galt heilkundliches Erfahrungswissen wie auch die Kenntnis der Wirksamkeit bestimmter Kräuter, Pilze und Beeren noch als Zauberei und „Hexenwerk“ und wurde von der Kirche verteufelt. Ebenfalls verfolgt wurden alle, die der Hellseherei oder irgendeiner anderen übernatürlichen Machenschaft beschuldigt wurden.

Die damalige Hexenjagd konnte den echten Hexen und Zauberern zwar Unannehmlichkeiten bereiten, aber letztlich nichts anhaben, erklärt Kennilworthy Whisp: Seit dieser Zeit hätten Hexen und Zauberer das Recht, jederzeit einen Zauberstab zu tragen, um nötigenfalls sofort verschwinden zu können. Harrys Geschichtsbuch verrät, dass richtige Hexen auf dem Scheiterhaufen der Hexenverbrennungen nur ein durchaus angenehmes Prickeln gespürt hätten: Durch einen einfachen Gefrier-Zauber seien sie nämlich gegen die schmerzhaften und verzehrenden Auswirkungen der Flammen geschützt gewesen. Die Hexen des „Hexeninstituts von Salem“ aus Massachusetts, USA, verweisen deshalb bei der Quidditch Weltmeisterschaft 1994 ganz patriotisch auf ihre Heimatstadt: Salem errang damals traurige Berühmtheit als Hochburg der Hexenverfolgungen.

Geschlechtstypische Unterschiede der Zauberkräfte von Hexen und Zauberern scheint es nicht zu geben, obwohl dies in der Bezeichnung von Hogwarts als „Schule für Hexerei und Zauberei“ angedeutet wird. Auch die magische Schulausbildung war zumindest in Großbritannien schon bei der Gründung von Hogwarts vor über eintausend Jahren offen, für beide Geschlechter, zumal ja zwei der Schulgründerinnen selbst Hexen waren. Allerdings gab es dabei doch einige Vorurteile über geschlechtsrollentypische Verhaltensweisen: Zur Empörung von Ron wurden beim Bau von Schloss Hogwarts die Schlafräume der Hexen gegen andersgeschlechtliche Eindringlinge magisch geschützt – die der Zauberer aber nicht!

Bei der Beschreibung magischer Berufe fallen ebenfalls keine geschlechtstypischen Einschränkungen auf – möglicherweise deshalb, weil es nicht von Körperkräften abhängt, wie gut die Anwendung beruflich benötigter Zauber gelingt. Dass Hexen in Joanne K. Rowlings magischer Welt schon jahrhundertelang gesellschaftlich gleichberechtigt sind, zeigen Beispiele von Hexen in gesellschaftlichen und politischen Chefpositionen:

Auch als Forscherinnen und Erfinderinnen werden wiederholt Hexen genannt. In Quidditchmannschaften sind ebenfalls weibliche und männliche Spieler normalerweise gleichermaßen vertreten. Die einzige Mannschaft der Welt, die ein Geschlecht ausschließt, sind die seit 1203 bestehenden Holyhead Harpies aus Wales, die nur Hexen aufnehmen.
Andererseits gibt es auch in der magischen Gesellschaft wohl etliche Hexen, die wie Molly Weasley klischeehaft weiblich sind: Die Hexenwoche zielt mit ihrem großen Handarbeits- und Kochrezepte-Teil und der jährlich vergebenen Auszeichnung für das „charmanteste Lächeln“ genau auf diesen Kundinnenkreis.

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